1923 – 2016
Béby Kohl-Thommes
Jean Félix Thommes lebt mit seiner Frau Marguerite im nordfranzösischen Carling, als ihre Tochter am 16. Januar 1923 das Licht der Welt erblickt: Barbe Marguerite Thommes, genannt „Béby“. Bereits fünf Jahre nach ihrer Geburt zieht es die Eltern zurück in ihre luxemburgische Heimat, wo die Familie ein Haus im Rollingergrund bezieht. Béby Thommes besucht die École primaire, kommt zum ersten Mal mit einer Geige in Berührung und beginnt von einer Karriere als Solistin zu träumen. Am städtischen Konservatorium in Luxemburg nimmt sie später Unterricht in den Fächern Geige, Gesang, Solfège und Kontrapunkt. Nach der École secondaire wechselt sie 1939 an die École normale mit dem Ziel, Lehrerin zu werden.
Mit der Invasion der deutschen Truppen im Mai 1940 muss Thommes ihre musikalischen Studien unterbrechen: An der École normale wird ein Großteil des Lehrkörpers ausgetauscht und der Lehrplan gemäß den Interessen der Besatzer umgekrempelt. Zwischen 1943 und 1944 wird sie nach Vianden im Norden des Landes versetzt, wo sie eine Klasse des 6. Schuljahrs zu unterrichten hat. Diese und weitere Kriegsgeschehnisse veranlassen Thommes zu ihrer ersten Komposition: O Letzeburg…, nach einem patriotischen Text von Justin Kohl, ihrem späteren Ehemann.
Nach dem Krieg rückt die Musik wieder in den Mittelpunkt: Ab Januar 1946 studiert sie am Konservatorium in Genf – zunächst Violine, anschließend Gesang. Nach zwei Studienjahren heuert sie für eine Spielzeit am Stadttheater in Trier an, wo sie ihr erstes Engagement als Gilda in Verdis Rigoletto bekommt. Trotz dieser frühen Erfolge als Sopranistin entscheidet sie sich bewusst gegen eine große Karriere als Solistin, um Beruf und Familie vereinbaren zu können. Von einzelnen Konzertaufenthalten im Ausland abgesehen, liegt ihr Lebensmittelpunkt fortan in Luxemburg – beruflich wie privat.
Hier wirkt sie fortan als Sopranistin in unterschiedlichen Formationen und Genres. Vor allem als Interpretin der Werke Lou Kosters, jedoch auch als Gründungsmitglied der Gesangsensembles Onst Lidd und Le Madrigal de Luxembourg macht sie sich einen Namen. Zudem arbeitet sie als Lehrerin an der Europaschule und beschäftigt sich intensiv mit den musikpädagogischen Theorien Carl Orffs und Zoltán Kodálys. Auch das Komponieren bleibt ein fester Bestandteil ihrer Tätigkeiten. Auf die ersten Werke aus jungen Jahren folgt vor allem ab den 1970er Jahren eine beträchtliche Anzahl an Werken, darunter in erster Linie einstimmige Kinderlieder und Chorstücke sowie einzelne Werke für Sopran und eine Instrumental-, meist Klavierstimme. Darüber hinaus engagiert sie sich für die Verbreitung der Weltsprache Esperanto und befasst sich mit der bildenden Kunst.
Als Béby Kohl-Thommes 2016 im Alter von 93 Jahren verstirbt, liegt ein langes und vielseitiges Leben hinter ihr: als Sopranistin, Violonistin, Pädagogin, Komponistin und Malerin.
Text und Redaktion: Marvin J. Deitz (Upload 22.4.2024)
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Béby Kohl-Thommes: Lee dech an d’Gras für Singstimme und Klavier, Text von René Kartheiser
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Jean-Pierre Kemmer.
RTL-Radio, Sendung „De Micro war dobäi“ mit Raymond Tholl am 7.9.1981 (CNA 05661)
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Béby Kohl-Thommes: Vagabondage für Singstimme und Klavier, Text von René Kartheiser
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Jean-Pierre Kemmer.
RTL-Radio, Sendung „De Micro war dobäi“ mit Raymond Tholl am 7.9.1981 (CNA 05661)
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Lou Koster: La chapelle du village für Singstimme und Klavier, Text von Agathe Conrath
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Jean-Pierre Kemmer.
RTL-Radio, Sendung „De Micro war dobäi“ mit Raymond Tholl am 7.9.1981 (CNA 05661)
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Giordano oder Tommaso Gordani: Arie „Caro mio ben“
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Claus Krumlovsky.
RTL-Radio, Sendung „De Micro war dobäi“ mit Raymond Tholl am 7.9.1981 (CNA 05661)
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Wolfgang Amadeus Mozart: Arie „Voi che sapete“ aus Le nozze di Figaro auf Esperanto
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Jean-Pierre Kemmer.
RTL-Radio, Sendung „De Micro war dobäi“ mit Raymond Tholl am 7.9.1981 (CNA 05661)
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Gottfried von Einem: 16 Japanische Blätter für Singstimme und Klavier op. 15, daraus:
1. „An einen Freund“, 2. „Träume“, 3. „Die Wartende“, 4. „Seitdem ich dich liebe“, 5. „Noch einmal“
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Erna Hennicot-Schoepges.
Liederabend im Großen Studio der Villa Louvigny am 30.6.1990 (CNA 105617)
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Lou Koster: Wenn der Mond die Hügel verbrennt für Singstimme und Klavier aus „Hochsommer. Zwei Lieder“, Text von Anise Koltz
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Erna Hennicot-Schoepges.
Liederabend im Großen Studio der Villa Louvigny am 10.6.1988 (CNA 15407)
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Henri Pensis: Ich wandle durch den Abendfrieden für Singstimme und Klavier
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Erna Hennicot-Schoepges.
Liederabend im Großen Studio der Villa Louvigny am 7.2.1986 (CNA 15220)
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Francis Poulenc: Le Bestiaire: 1. Le Dromadaire, 2. La Chèvre du Thibet, 3. La Sauterelle, 4. Le Dauphin, 5. L’Ecrevisse, 6. La Carpe für Singstimme und Klavier, Text von Guillaume Appolinaire
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Erna Hennicot-Schoepges.
Liederabend im Großen Studio der Villa Louvigny am 30.6.1990 (CNA 105617)
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Emil Hoffmann: Der Einsame für Singstimme und Klavier
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Jeannette Braun-Giampelligrini.
Liederabend im Großen Studio der Villa Louvigny am 30.5.1979 (CNA 14712)
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Lou Koster: Lichtüberstürzt schweigt der Tag für Singstimme und Klavier, aus: „Hochsommer. Zwei Lieder“, Text von Anise Koltz
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Jeannette Braun-Giampelligrini.
Liederabend im Großen Studio der Villa Louvigny am 30.5.1979 (CNA 14712)
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Richard Strauss: Ach lieb, ich muß nun scheiden! für Singstimme und Klavier, aus: „Schlichte Weisen“, Text von Felix Dahn
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Jeannette Braun-Giampelligrini.
Liederabend im Großen Studio der Villa Louvigny am 30.5.1979 (CNA 14712)
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Jean Absil: Conditionnel für Singstimme und Klavier
Gesungen von Béby Kohl-Thommes, am Klavier begleitet von Jeannette Braun-Giampelligrini.
Liederabend im Großen Studio der Villa Louvigny am 30.5.1979 (CNA 14712)
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Béby Kohl-Thommes über ihre Rolle in der Oper Rigoletto, aufgeführt in Trier 1949
RTL-Radio, Sendung „De Micro war dobäi“ mit Raymond Tholl am 7.9.1981 (CNA 05661)
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Béby Kohl-Thommes über die Arie Caro mio ben
RTL-Radio, Sendung „De Micro war dobäi“ mit Raymond Tholl am 7.9.1981 (CNA 05661)
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Béby Kohl-Thommes über Lou Koster
RTL-Radio, Sendung „De Micro war dobäi“ mit Raymond Tholl am 7.9.1981 (CNA 05661)
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Béby Kohl-Thommes über die Sprache Esperanto
RTL-Radio, Sendung „De Micro war dobäi“ mit Raymond Tholl am 7.9.1981 (CNA 05661)
Marvin J. Rehr: Art. „Béby-Kohl-Thommes“
in: „MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen“, hg. von Beatrix Borchard, Nina Noeske und Silke Wenzel, HfMT Hamburg, 2003ff. und HfM Weimar, 2022ff.
Béby Kohl-Thommes
Ein Projekt im CID ǀ Fraen an Gender
Die Rose Béby Kohl-Thommes
Gezüchtet von Dany Kohl
Komponistinnen in Luxemburg – Musikwissenschaftliches Forschen entdecken. Ein Workshop für Schülerinnen und Schüler: Erkunden, kombinieren, verstehen.
Unterrichtseinheit für Gymnasialklassen. Erarbeitet von Marvin Josef Deitz, mit der finanziellen Unterstützung der Fondation Sommer.
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